Erster Eindruck und Handbuch
Die Suunto CORE kommt mit einem Handbuch, das in acht Sprachen verfasst ist. Dadurch wirkt es auf den ersten Blick recht umfangreich, doch der tatsächlich relevante Teil in der gewünschten Sprache umfasst übersichtliche 52 Seiten. Die Funktionen der Uhr sind im Handbuch verständlich und anschaulich beschrieben. Besonders hilfreich sind die stilisierten Abbildungen, die die Bedienung zusätzlich erleichtern und auf den ersten Blick klarmachen, wie die einzelnen Funktionen genutzt werden können.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des Testmodells ist beeindruckend. Die Uhr wird in einer edlen Verpackung geliefert, die einen hochwertigen ersten Eindruck vermittelt. Neben der Suunto CORE selbst enthält das Paket ein ausführliches Benutzerhandbuch, eine zusätzliche Batterie (eine ist bereits in der Uhr eingesetzt) sowie eine Garantiekarte. Damit liefert Suunto ein gut durchdachtes Set, das direkt einsatzbereit ist.
Funktionsumfang
Die Suunto CORE bietet eine breite Palette an Funktionen, die weit über die eines einfachen Zeitmessers hinausgehen:
- Zeitmodus: Uhrzeit, Datum, Sekunden, Dualzeit sowie Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten. Praktisch für den Alltag und Outdoor-Aktivitäten sind die integrierte Stoppuhr und der Countdown-Timer.
- Kompassmodus: Neben der Anzeige der Uhrzeit bietet der Kompass eine zuverlässige Orientierungsmöglichkeit. Die Himmelsrichtungen lassen sich präzise ablesen, und auch die Verfolgung eines Kurses ist möglich.
- Höhen- und Barometerfunktionen: Dieser Modus umfasst umfangreiche Höhen- und Tiefenmessungen. Dazu gehören Logaufzeichnungen wie Höhendifferenzen, Aufstieg und Abstieg. Zudem misst die Uhr über das integrierte Barometer auch Temperaturen und warnt im Barometer-Modus optisch und akustisch vor aufkommenden Stürmen – eine besonders interessante Funktion für Outdoor-Fans.
Handling und Bedienung
Die Menüführung der Suunto CORE ist klar strukturiert und nach einer kurzen Eingewöhnungsphase leicht verständlich. Einstellungen lassen sich schnell vornehmen. Besonders bei der Nutzung der Barometerfunktionen ist es jedoch erforderlich, die Meereshöhe oder die aktuelle Höhe manuell als Referenzwert einzugeben. Die Meereshöhe kann man online recherchieren, was unkompliziert, aber gelegentlich mühsam ist, insbesondere wenn man sich häufiger in verschiedenen Gebieten aufhält. Hier zeigt sich der Kompromiss, der mit einer barometergesteuerten Uhr einhergeht.
Positiv fällt auf, dass das Batteriefach ohne Spezialwerkzeug geöffnet werden kann, was einen einfachen Batteriewechsel ermöglicht. Solche durchdachten Details tragen zum praktischen Nutzen im Alltag bei.
Praxistest
Während des Tests habe ich die Suunto CORE täglich getragen – sei es im Büro, bei alltäglichen Aktivitäten oder auf Touren bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen. Die robuste Verarbeitung der Uhr und ihr angenehmer Tragekomfort fielen dabei besonders positiv auf.
Ein kleiner Wermutstropfen ist jedoch das Display: Für mein Empfinden ist es etwas zu dunkel und der Kontrast könnte stärker ausfallen. Auch die Beleuchtungszeit des Displays erscheint etwas kurz. Dennoch gibt es hier eine clevere Lösung: Schaltet man die Displaybeleuchtung ein, bevor man in das Einstellungsmenü wechselt, bleibt sie durchgehend aktiviert, bis man das Menü wieder verlässt – ein durchdachter Ansatz für Situationen, in denen eine längere Beleuchtung erforderlich ist.
Herausfordernder gestaltete sich allerdings die Sturmwarnung – eine Funktion, auf die ich besonders gespannt war. Leider erwies sich diese in meinem Test als wenig zuverlässig: Innerhalb einer Woche wurde ich 15-mal vor einem Sturm gewarnt, obwohl das Wetter durchgehend gut war. Dennoch ist anzumerken, dass diese Funktion möglicherweise von der Tragweise der Uhr beeinflusst wird.
Ein ähnliches Problem zeigte sich beim Thermometer: Es misst die Temperatur recht zuverlässig, wenn die Uhr nicht am Handgelenk getragen wird. Hängt man sie beispielsweise für einige Minuten außen an einen Rucksack, stimmt die Temperaturanzeige wieder. Hier könnte Suunto in der Praxisanwendung etwas mehr Flexibilität bieten.
Ein weiteres Detail, das den Test beeinflusste, war das goldene Einstellrad zur Kursbestimmung. Dieses ist zwar solide verarbeitet, lässt sich jedoch nur schwer drehen, was eine präzise Bedienung erschwert.
Fazit
Die Suunto CORE ist zweifellos eine robuste und gut verarbeitete Multifunktionsuhr mit einem beeindruckenden Funktionsumfang, der sich vor allem an Outdoor-Enthusiasten richtet. Besonders positiv hervorzuheben sind die hochwertige Verarbeitung, die klare Menüführung und die einfache Möglichkeit, die Batterie selbst zu wechseln.
Jedoch gibt es auch einige Schwachstellen, die den Gesamteindruck trüben. Die Sturmwarnung und das Thermometer zeigen in der Praxis einige Ungenauigkeiten, und das dunkle Display erschwert die Ablesbarkeit unter bestimmten Bedingungen.
Mit einem Preis von knapp 250 Euro liegt die Suunto CORE im gehobenen Segment. Für diesen Preis hätte ich mir jedoch eine höhere Präzision und Zuverlässigkeit bei den erweiterten Funktionen gewünscht. Eine vergleichbare Funktionsuhr, die ich privat besitze und die nur rund 70 Euro kostet, erfüllt viele der gleichen Aufgaben ähnlich gut – wenn auch ohne die Sturmwarnung oder den Höhenmesser.
Letztlich hinterlässt die Suunto CORE einen gemischten Eindruck. Sie ist solide und zuverlässig bei den Basisfunktionen, lässt jedoch in einigen zentralen Bereichen Raum für Verbesserungen. Für passionierte Suunto-Fans und Sammler könnte die Uhr dennoch eine interessante Ergänzung sein, für den Alltagsnutzer jedoch ist das Preis-Leistungs-Verhältnis eher fragwürdig.